Die erste große Intrige
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Donnerstag, 08. Oktober 2020
Winter 1190/91 - Frühjahr 1192: Pater Clewin - "Strafexpedition" zur Burg von Markus - Einweihung des Elysiums und Pater Clewins Flucht - Ein unerwarteter Gast - Iris erweist sich als Bhaali
Winter 1190/91
- In den Wintermonaten gab es noch ein paar weitere Feste: Urla, der Prinz und Georg von Schkeuditz luden jeweils zu eigenen Feierlichkeiten, bei denen Gelegenheit bestand, mit den anderen Kainiten ins Gespräch zu kommen.
- Bernhard wurde u.a. von Urla angesprochen, die etwas mit ihm besprach - er verriet nur soviel, dass es darum ging, wie man solche Vorkommnisse wie bei dem "Traum-Fest" verhindern könne. Später wurde bekannt, dass in bzw. bei der Nikolaikirche eine Art neutrale Zuflucht geschaffen werden soll. Außerdem besuchte er häufiger die Familie des immer noch erkrankten Seilers Tomas.
- Catalina unterhielt sich ausführlicher mit Iris und danach auch mit Apolonia (besonders über "Kräuter"). Von Apolonia wurde sie nebenbei nach den Interessen ihrer Klüngelmitglieder gefragt; Catalina versuchte, darauf nur oberflächlich zu antworten.
- Nachdem Bernhard mit der Familie des ermordeten Folcard von Brand geredet hatte, kam auch die Einrichtung eines neuen Friedhofs im Nordwesten der Stadt zustande. Als erstes wurde dort eine Gruft mit einem kleinen versteckten Raum nach den Wünschen von Catalina errichtet - vom Steinsetzer Alfgrim, den Bernhard zuvor zu seinem Ghul gemacht hatte.
- Constanze unterhielt sich mit Urla, spielte - wenn möglich - auf Festen oder privat auf ihrer Harfe (einmal auch zusammen mit einem menschlichen Musiker) und leitete die Planungen für ein neues Handelshaus in der Innenstadt in die Wege. Auch hier wurde Alfgrim von Bernhard als fähiger Baumeister empfohlen (mit Tibors Haus als Referenz - von dem Constanze schwer beeindruckt schien). Außerdem intensivierte sie im Frühjahr den Kontakt zu Godwin von Aalheim, nachdem sie erfuhr, das dessen Mutter Loretta im Sterben liegt. Nebenbei hielt sie selbst bzw. ihr Mann Ausschau nach einem für eine Adoption geeigneten Kind. Von Urla erfuhr sie auch etwas über benachbarte Domänen, vor allem die von Toreador beherrschten: Taucha, Zeitz, Wurzen und Meißen. Urla schwärmte insbesondere vom Prinzen von Taucha, Dion Chrysostomos.
- Tibor übernahm den Ghul von Corinna: Scharfrichter Kilian.
- Informationen und Gerüchte, die das Klüngel im Laufe der Wintermonate aufgeschnappt hat:
- Die Familie eines Bäckers (Mitglied der Nikolaikirchgemeinde) ist anscheinend aus finanzieller Not gerettet worden: die Frau war lange krank, ist aber endlich wieder gesund geworden; eines der Kinder ist anscheinend weggegeben worden, wohin ist unbekannt (auf Nachfrage Bernhards bestätigte aber Tibor, dass dies die Familie sei, die Solomon ihm fürs Fest empfohlen habe und der er dafür geholfen habe; für das Kind sei gesorgt).
- Pater Clewin habe Interesse an der Kapelle am Großen Kautz (ehemals Corinnas Domäne)
- Slatko zeigte Interesse an St. Nikolai. Nachdem er mit Pater Albrecht gesprochen hatte, zeigte sich dieser Bernhard und Solomon bzw. allgemein den Johannitern gegenüber reservierter bzw. abweisender. Als das mit der neutralen Zuflucht in St. Nikolai bekannt wurde, schien Slatko verständlicherwiese ziemlich verärgert darüber.
- Georg von Schkeuditz und Bogart sollen Streit miteinander haben. Einer soll den anderen beleidigt bzw. seine Geschäfte gestört haben.
- eines der Straßenmädchen ist getötet worden [keines der bisher namentlich bekannten]
- Diebe verschwinden ohne Spur. Sowohl aus Sandors Bande als auch aus Aarons Bande sind ein zwei plötzlich verschwunden. Franz stellt bei Erkundigungen fest, dass anscheinend Aarons Bande zwar immer noch von einem Kainiten kontrolliert wird, aber nicht mehr von Radulf (der ja nicht mehr aufgetaucht ist).
- Apolonia und Martin sollen gemeinsam etwas im Schilde führen. Von Franz darauf angesprochen, hat Martin das weder dementiert noch explizit bestätigt - er sprach nur von einem großen Spiel, bei dem Franz seine Rolle erfahren würde, wenn er dafür bereit wäre.
- Gelmar der Wirt soll zu unerwarteten "Reichtum" gekommen sein - möglicherweise durch ein profitables Geschäft?
- Leutbert von Parthenau hat eine großzügige Spende an das Waisenhaus getätigt.
- Dem Silberhändler Lothar ist ein Junge geboren worden - zu dessen Geburt gab es ein großzügiges Geschenk von einem unbekannten Gönner.
- Die Familie von Brand soll kurz nach dem Tod des Hausherrn ausgeraubt worden sein. Entsetzen in den höheren Kreisen der Stadt über diese ruchlose und pietätlose Tat.
- Al-Abahs Handelswaren sollen Interesse an einem Grundstück oder einem neuen Haus im Süden der Stadt haben.
- Eine neue Hebamme und Heilerin ist gesehen worden: Salvina.
- Bei Delitzsch soll ein Mönch von einem wilden Tier angefallen und schwer verletzt worden sein, erzählten Reisende.
- Die Frau eines Kürschners soll sich selbst umgebracht haben.
- Volkwin, der Wirt der Eselsschänke, hat Streit mit seinem Nachbarn, dem Holzhändler Felix. Grund: Lärm (auf beiden Seiten), Vorwürfe von Diebstahl, ...
- Loretta von Aalheim liegt im Sterben. Bei Besuchen bringt Constanze deren Sohn Godwin dazu, sich für eine angemessene Gruft auf dem neuen Friedhof zu entscheiden.
- Auf dem Fest beim Prinzen wird ein neuer Kainit gesehen: Gallus, ein Nosferatu. Aber anscheinend war er schonmal in Leipzig, da er nicht explizit als Neuankömmling begrüßt wurde.
- Am Ende des Winters kehrt bei Franz auch sein Mut wieder zurück. Catalina erinnert sich wieder an alles vor ihrer Ankunft in Leipzig - reagiert aber nun bei der Nennung des Namens Michael (bzw. Abwandlungen davon) "empfindlich". Und der Johanniter-Hof ist soweit fertiggestellt, dass er als Johanniter-Kloster zu Leipzig offiziell angemeldet werden kann.
- Bernhard und Pater Mateo machen sich auf in die Hansestadt Werben, um das Johanniter-Kloster offiziell dem Johanniter-Orden anzugliedern. (Werben ist ein Ort an der Elbe, in der die u.a. für Sachsen zuständige Komturei der Johanniter beheimatet ist ->Hansestadt Werben)
- Solomons Aktivitäten im Winterhalbjahr:
- Im Rahmen der Bemühungen um die Gefangenenseelsorge haben sich Kontakte zu den anderen Kirchenvertretern ergeben. Anscheinend gibt es bereits eine Art "Kollegium" der obersten Priester der Stadt, in dem die Belange der Kirche (und der Stadt allgemein) besprochen werden. Nach letzten Informationen steht es zur Zeit unter Führung von Pater Gregor, dem obersten Priester von St. Katharinen. Falls jemand dort teilnehmen möchte, muss er sich dem Gremium vorstellen, das dann entscheidet - wobei Pater Gregor wohl die entscheidende Stimme hat: wenn er Nein sagt, sagen alle anderen auch Nein. Das sind aber mehr Gerüchte als handfeste Berichte, da keiner der direkt Beteiligten zu einer genaueren Auskunft zu bewegen war (bisher).
- Gespräche mit Sarafina und Urla von Krakau. Von Letzterer erfährt er über die Domäne nichts wirklich Neues, aber dafür etwas über benachbarte Domänen: in Halle herrschen die Ventrue, Merseburg jedoch ist fest in der Hand der Lasombra; vor allem aber erzählt sie (zum Teil mit unterschwelligem Stolz) von den Toreador-Herrschern der Domänen Taucha, Zeitz, Wurzen und Meißen. Sie schwärmt insbesondere vom Prinzen von Taucha, Dion Chrysostomos.
- Kontakt zu Gallus, dem "neuen" Nosferatu in Leipzig: Solomon erfährt im Gespräch mit ihm, dass Gallus eigentlich schon länger in Leipzig zuhause ist (schätzungsweise mindestens 100 Jahre), vor ca. einem Jahr aber nach Halle gegangen ist, um dort ein paar "Kontakte zu pflegen".
April 1191
- Man erfährt, dass Herfried Salzmann plötzlich "schwer erkrankt" sei und mit dem Tode ringe. Catalina geht dem nach und stellt fest, dass Herfried tatsächlich stirbt und niemand mehr etwas für ihn tun kann. Die genaue Ursache sei unklar, heißt es, vielleicht eine schwere Magenverstimmung oder plötzliche Frühjahrserkältung. Für Catalina aber sieht es eher nach einer Vergiftung aus. Um das zu überprüfen, sorgt sie dafür, dass die Leiche zu ihr auf den neuen Friedhof gebracht wird, wo sie eine Probe erkalteter Vitae nimmt, um sie später zu untersuchen. Der erste Verdächtige ist der Sohn von Herfried, Dragan der Jüngere. Er schien sowieso nur darauf gewartet zu haben, dass sein Vater endlich abtritt und er das Geschäft übernehmen kann. Catalina hatte den Eindruck, dass er für einen Menschen fast zu lebendig wirkte, als sie sich die Umgebung bei Herfried auf "besondere Weise" ansah.
- Als Solomon von der Kürschner-Frau hörte, die sich selbst umgebracht haben soll, beschloss er, dem man nachzugehen. Dabei fand er einen von der Trauer überwältigten Mann, der noch immer nicht verstehen konnte, warum seine Frau das getan hat: sich im Bottich mit Gerbsäure ertränken. Ein Unfall schloss man aus, da sie vorher die Kleider und die Schuhe ordentlich abgelegt hat und eine kurze Notiz hinterließ: "Meine Sünden bringen mich um". Sie schien aber mit allen gut auszukommen - außer mit ihrer Mutter. Mit ihr hatte sie wohl häufiger Streit in letzter Zeit. Außerdem schien sie allgemein manchmal etwas gereizt zu sein, dann aber wieder ziemlich niedergeschlagen und traurig. Solomon unterhielt sich auch kurz mit der Mutter, die sich sehr über den Besuch eines Geistlichen freute (und gar nicht mehr aufhören wollte, sich zu freuen).
- Franz kümmert sich um "seine" neue Kneipe und seinen Wirt. Außerdem unterhielt er sich mit Martin wegen des Gerüchts einer Zusammenarbeit zwischen Martin und Apolonia (Martin suchte ihn später dewegen noch mal abseits von neugierigen Ohren und Augen auf).
- Solomon nutzte den Streit zwischen Volkwin, dem Wirt der Eselsschänke und seinem Nachbarn, dem Holzhändler Felix, zum "Experimentieren". Dabei schien besonders der Wirt empfänglich für Solomons "Unterstützung". Interessant wurde es, als der Wirt seinen Nachbarn (angeblich?) verflucht haben soll - als das Franz mitbekam, sorgte er dafür, das der Holzhändler nichts mehr hören konnte außer einem ständigen Pfeifen. Das alarmierte dann doch einige andere Leute, und so hieß es am Ende, dass der Wirt wohl angeklagt werden soll, wegen ketzerischem und gotteslästerlichem Verhalten.
- Franz ließ hinter der Gruft von Catalina auf dem Neuen Friedhof eine schöne Sonnenblume "wachsen".
- Piroschka suchte Catalina auf - sie könne sich jetzt an alles erinnern. Pater Clewin habe sie damals zu Odgrim geschickt. Er habe ihr genau gesagt, wo sie jemanden finden werde, um den sie sich kümmern sollte, d.h. den sie unter ihre Fittiche nehmen sollte. Sie fragte Catalina, ob sie bzw. das Klüngel bereit sei, ihr zu helfen, sich an Pater Clewin für diese Manipulation zu rächen. Catalina informierte daraufhin das Klüngel und man beschloß, sich mit Piroschka außerhalb der Stadt zu treffen, um alles weitere zu besprechen. Franz markierte daraufhin einen Treffpunkt so, dass nur das Klüngel und Piroschka es sehen (und hören) können.
- Constanze erfährt von Urla, dass Anfang des nächsten Monats wohl ein Fest in Taucha stattfinden soll, dass vom dortigen Toreador-Prinzen veranstaltet wird, und zu dem Urla eingeladen ist. Constanze bittet Urla, sie begleiten zu dürfen.
- Das Klüngel (bis auf Constanze [zuhause] und Bernhard [auf Reisen]) traf sich am markierten Ort (am Rande der Lichtung nordöstlich von Leipzig, nahe der Höhle, in der Solomon und Franz nach dem Kronenberg-Fest untergekommen waren) und wartete auf Piroschka. Zuerst tauchte aber Martin auf, der allerdings wieder verschwand, weil es langweilig war (das Klüngel stand nur so in der Gegend rum und tat nichts, außer ein wenig über "Belangloses" zu diskutieren). Dann schienen sie von jemandem beobachtet zu werden, konnten aber nichts genaues erkennen. Irgendwann erschien auch Piroschka und teilte dem Klüngel mit, woran sie sich erinnerte und was genau sie von Pater Clewin möchte: Er solle sich öffentlich vor Zeugen (das Klüngel plus ein Kainit mit höherem Status [Ahn?]) zu seiner Manipulation bekennen, damit die Ehre von Piroschka wieder hergestellt werde. Es müsse nicht notwendigerweise mündlich erfolgen, auch ein schriftliches Dokument wäre eventuell ausreichend (wenn es eindeutig von Pater Clewin stammt). Daraufhin begannen die Anwesenden, Pläne zu schmieden, wie dieses Ziel erreicht werden könnte.
- Auf dem Rückweg in die Stadt hatten Catalina und Solomon den Eindruck, dass sie von jemandem oder etwas verfolgt würden, konnten aber nichts konkretes ausmachen. Franz fiel auf, dass die Tiere in der Gegend und entlang ihres Weges weitgehend schwiegen - nachdem sie zuvor am Treffpunkt nach einer Weile nahezu ihre natürliche Lautstärke erreicht hatten (sobald sie sich an die Anwesenheit einer Gruppe von Raubtieren anscheinend "gewöhnt" hatten). Der/die Verfolger/in schienen am Rand der Stadt zurückzubleiben.
- Solomon, Franz, Catalina und Tibor beschlossen, bei Pater Clewin in der Katharinenkirche nach belastenden Dokumenten zu suchen - während Pater Clewin abwesend war, natürlich. Man beschloss auch, Constanze nichts von den Plänen zu erzählen, damit sie nicht aus Versehen etwas davon an Ludowig verraten konnte, der ja mit Pater Clewin verbündet ist.
- Um Pater Clewin wegzulocken, wurde der Mechanicus, Abu Al-Marik, von Solomon (in der Maske von Bogart) vergiftet (im Eifer des Gesprächs wohl etwas höher dosiert als geplant). Das Gift hatte Catalina beschafft (die sich von Hedwig beraten ließ). Parallel hatte Franz seine Leute gefragt, wo man denn Gift herbekommen könne; Svanja "besorgte" ihm ein Mittel, von dem sie wusste, dass es schwächt, ohne zu töten. Außerdem brachte sie ihm drei weitere kleine Phiolen mit, die ebenfalls im persönlichen "Giftschrank" des Apothekers Volkmar ("Kreuz-Apotheke") standen (und nur lateinisch beschriftet waren). Franz gab sie Catalina, die feststellte, dass es sich bei den anderen Phiolen um Schierling (schmerzstillend, Halluzinogen), Arsen und Sanguinaria (Blutwurz) handelt. Catalina sagte dann, dass Blutwurz eins der wenigen Gifte sei, dass Kainiten direkt schaden könne (dass sie dieses Wissen von Apolonia hat, erwähnte sie nicht). Franz und Catalina beschlossen daher, diese Phiole gegen eine harmlose Flüssigkeit auszutauschen und mehr über den Apotheker zu herauszufinden bzw. den Kunden, für den diese Phiole bestimmt war.
- Am nächsten Abend trafen das Klüngel sich bei Tibor, um von dort die Aktion zu starten, sobald Pater Clewin seine Zuflucht verlassen hat, um bei Abu al-Marik nach dem Rechten zu sehen. Solomon hatte zur Beobachtung der Katharinenkirche seinen Prior zu einem abendlichen Gespräch mit dem dortigen Priester geschickt, Tibor schickte ebenfalls einen eigenen "Spion" hin, mit dem er vom Fenster seines Hauses aus kommunizierte (sah so aus, als ob er mit dem Wind spreche). Als Pater Clewin die Katharinenkirche verließ, machten sich Franz und Solomon (letzterer verdunkelt) auf, um sich in Pater Clewins Zuflucht umzusehen (Catalina und Tibor hielten derweil draußen in der Nähe "Wache"). Mit Franz' Blick für Geheimzugänge fanden sie auch den Zugang und durchsuchten die Räumlichkeiten unterhalb der Katharinenkirche. Dabei fanden sie eine gebundene Blättersammlung, die Aufzeichnungen zu den kirchlichen Einrichtungen und Strukturen in Leipzig enthielt. Franz stieß dann aber irgendwann auf eine sehr gut versteckte Tür. Beim Versuch, den Öffnungsmechanismus zu finden, löste er allerdings Fallen aus: zuerst Weihwasser aus der Decke, dann eine Klinge, die aus der Wand hinter ihm in Hüfthöhe die Luft durchschnitt (vor der er sich aber gerade noch so zur Seite rollen konnte). Und dann mussten sie feststellen, dass der Eingang durch eine schwere Steintür verschlossen worden war, ohne Öffnungsmechanismus, nur mit kleinen Vertiefungen unten, wo man eventuell anpacken kann, um sie anzuheben. Bevor sie sich diesem Problem widmeten, durchsuchten sie aber noch in Ruhe den versteckten Raum (da ihr Besuch nun sowieso nicht unbemerkt bleiben würde), und sie fanden dort ein weiteres Schriftstück, das recht allgemein gehalten Anmerkungen zu einzelnen Kainiten in Leipzig enthielt (u.a. den Vermerk "Nützliches Werkzeug" bei Piroschka, Ludowig und Bogart). Sie nahmen auch dieses Schriftstück mit. Nun wandten sie sich der Steintür zu - und mussten alle Reserven aufbringen, um sie überhaupt nach oben schieben zu können. Glücklicherweise kam irgendwann Tibor zu Hilfe, und sie entkamen. In der Kirche schienen sie nicht weiter bemerkt worden zu sein. Sie zogen sich zurück, um in Ruhe die Dokumente durchzusehen - und um zu beratschlagen, wie sie weiter verfahren wollten. Sie hoffen, dass niemand sie mit dem Diebstahl in Verbindung bringen würde.
Frühjahr 1191
Das Klüngel spielt mit
- Die bei Pater Clewin gefundenen Schriftstücke wurden untersucht, das griechische von Solomon übersetzt. Dabei fand man zwar ein paar durchaus bemerkenswerte Einzelheiten (Pater Clewins Aufzeichnungen), aber bisher nichts, was Pater Clewin direkt belasten würde. Auch die Suche nach mit Geheimtinte geschriebenem Text brachte kein Ergebnis (Franz hatte extra beim Apotheker nach Catalinas Angaben ein passendes Mittelchen dafür "besorgt").
- Da der Weg über die Schriftstücke nichts zu bringen schien, beschloss das Klüngel, über ein Intrigenspiel Pater Clewin dazu zu bringen, öffentlich seine Rolle bei Odgrims und Berleins Verfehlungen (einschließlich der Manipulation von Piroschka) zu gestehen. Als Anknüpfungspunkt soll das Streben von Pater Clewin genommen werden, das Amt eines Priester der Asche in der Domäne zu erreichen. Dazu sollen Bruder Lazarus und (mindestens) die Ahnen Sarafina und Wanda angesprochen werden. Bei der Ernennung von Pater Clewin zum Priester der Asche soll dann der große Knall erfolgen (Einzelheiten siehe Pater Clewin und das Monster).
- Catalina suchte also Lazarus auf, um ihn möglicherweise für ein Vorgehen gegen Pater Clewin zu gewinnen. Bruder Lazarus war aber nur unter einer Bedingung bereit, ihr den Namen desjenigen zu verraten, der seiner Meinung nach für den Tod seines Erzeugers Niobas verantwortlich war: dass Catalina einen Bluteid zu ihm eingeht. Nach Rücksprache mit dem Klüngel entschloss sich Catalina (schweren Herzens), dem Ansinnen nachzugeben und diesen Schritt zu vollziehen. (Das Klüngel versprach ihr, sie nicht im Stich zu lassen, sollten sie feststellen, dass Lazarus den Bluteid mißbraucht.) Daraufhin nannte ihr Lazarus den Namen: Pater Clewin. Er schien sich der Sache sicher, sprach von Beweisen (Zeugen), die er habe, die aber von den anderen Kainiten sicher nicht anerkannt würden. Sein Erzeuger sei zwar durch Kappadozianer getötet worden (Stichwort: "Fest der Torheit"), aber den entscheidenden Hinweis auf dessen Zuflucht und die Hilfe beim Zugriff geschah von jemandem mit speziellen Fähigkeiten: Schattenspiele.
- Da Bruder Lazarus nun Catalina vertraut, hat er zugesagt, ihr nach und nach etwas von seinem Wissen und seinen Fähigkeiten weiterzugeben. (Das war auch einer der Gründe, warum das Klüngel Catalina zugeredet hat, den Bluteid einzugehen.)
- Volkwin, der Wirt der Eselsschänke, wurde ins Gefängnis geworfen und des gotteslästerlichen und ketzerischen Verhaltens angeklagt. Wie das Klüngel in den darauffolgenden Tagen erfuhr, hatte Apolonia ihn zwar anscheinend im Gefängnis besucht (man berichtete von einer schlanken Gestalt mit Kapuzenmantel, die verführerisch roch), plante aber nicht, ihn dort raus zu holen. Vielmehr wollte sie wohl einen gewissen Jonas als neuen Wirt einsetzen. Und damit das Wirtshaus nicht bei einer Verurteilung Volkwins an die Kirche fällt, bemüht sie sich anscheinend zu belegen, das nicht Volkwin, sondern ein anderer der eigentliche Besitzer der Eselsschänke sei.
- Bernhard kehrt von seiner Reise zurück. Auf der Hinfahrt hielt er sich ein paar Nächte in Halle auf, wo die Kainiten immer noch beunruhigt schienen wegen der Vernichtung von Heinrich dem Bitteren. Allerdings schienen sie hauptsächlich damit beschäftigt zu sein, sich gegenseitig die Schuld zuzuschieben und ihre privaten Fehden dadurch voranzutreiben.
- Die Fahrt per Handelsschiff nach Werben verlief ohne besondere Zwischenfälle. Bernhard unterhielt sich mit dem Kapitän bzw. dessen Gehilfen, die viele Geschichten zu erzählen wussten, von denen die meisten Sagen, Legenden, Mythen aus der Gegend waren. Eine schien aber besonders bemerkenswert, weil sie von einem dunkelhäutigen jungen Mädchen handelte (bzw. einer jungen Frau, das schien nicht ganz eindeutig). Dieses junge Mädchen schien verführerisch zu sein, aber es hieß, jeder der mit ihr zu tun hatte, sei "verflucht": Jeder sterbe danach an einer Krankheit oder durch einen "Unfall" (von einer rasenden Kuh auf der Weide niedergerannt, vom Baum erschlagen etc.).
- In Werben machte er die Bekanntschaft von Bruder Benedikt, der ihm von Pater Clewin als Kontakt bei den Johannitern genannt worden war. Die üblichen Papiere für das Kloster wurden ohne Schwierigkeiten besorgt und das Kloster offiziell in das Register aufgenommen. Als Aufgabe für das Kloster wurde ihm genannt: Versorgung von Pilgern und Gewinnung von Ressourcen für die Arbeit im Heiligen Land.
- Auf der Rückfahrt führte Bernhards Weg über Delitzsch, wo er den dortigen Prinzen, den Kappadozianer Zlato, kennenlernte. Delitzsch erwies sich als sehr überschaubare, ländliche Domäne, mit einer noch jungen, planvoll angelegten slawischen Siedlung am Fuß einer steinernen Burg (die ca. ein Jahrhundert zuvor die hölzerne slawische Burg ersetzt hatte). Zlato hatte seine Residenz auf bzw. unter dieser Burg. Als Bernhard nach dem Angriff auf einen Geistlichen fragte, von dem sie in Leipzig gehört hatten, beruhigte ihn Zlato und sagte, dass es tatsächlich nur der Angriff eines wilden Tieres (eines Luchses) gewesen sei; der Priester sei inzwischen wieder genesen. Bernhard lernte auch den Berater von Zlato kennen, einen Brujah (der Name klang etwas kompliziert und fremdländisch). Außer ein oder zwei Nosferatu und (hin und wieder) ein paar Gangrel schien es keine weiteren Kainiten hier zu geben.
- Nach seiner Rückkehr in Leipzig ließ sich Bernhard erstmal auf den neuesten Stand bringen - und schien doch einigermaßen überrascht, was sich in der Zwischenzeit ergeben hatte.
- Tomas der Seiler verstarb nach längerer Krankheit. Am Anfang schien er nur schwächlich zu sein, aber dann wurde er immer kränker und erlag schließlich seinem Leiden (eine genauere Ursache wurde bisher nicht ausgemacht - es hieß nur: er hatte wohl die Schwindsucht). Er hinterläßt seine kinderlose Frau, die im Haus zusammen mit seinen Eltern und seiner jüngeren Schwester lebt. Bernhard will sich darum kümmern.
- Catalina sprach auch mit Sarafina (zusammen mit Solomon?), um herauszufinden, ob sie eventuell für das weitere Vorgehen entweder eine Hilfe oder eine potentielle Bedrohung sein könnte. Sarafina schien aber an irgendwelchen Spielchen oder Intrigen der anderen Kainiten nicht sonderlich interessiert zu sein; sie meinte nur irgendwann, dass sie auf eine Bedrohung oder Angriff durch andere direkt und ohne Umschweife reagieren würde.
Pater Clewin reagiert
- Kurz nachdem Volkwin, der Wirt der Eselsschänke, ins Gefängnis geworfen worden war, wurde er dort von Solomon besucht (im Rahmen der vereinbarten Gefangenenseelsorge). Dabei zeigte sich plötzlich deutlich die "Besessenheit" des Wirts durch den Teufel. Als auch die anderen Gefangenen verrückt spielten, drängt Solomon den wachhabenden Offizier dazu, sofort die Hinrichtung des Wirts zu veranlassen, um Schlimmeres zu verhindern. Und so wurde nach einem Geistlichen geschickt, der befugt war, die Hinrichtung durchzuführen. Man rief Pater Ignatius - der gerade im Gespräch mit Bernhard war (der ihn deshalb begleitete). Und so wurde Volkwin noch in derselben Nacht wegen ketzerischen Verhaltens und Besessenheit durch den Teufel gehängt - und seine Leiche verscharrt (inoffiziell: die Leiche wurde vom Scharfrichter Kilian zu Catalina geschafft, zu ihrer freien Verfügung). Die Eselsschänke ging dann wie geplant an die Kirche (zuständiger Vertreter: Pater Albrecht von der Nikolaikirche); als Wirt wurde kurze Zeit später Jonas eingesetzt und das Gasthaus wieder eröffnet.
- Der "Fluch", mit dem der Holzhändler Felix durch Volkmar belegt worden war, wurde in einer öffentlichen, vielbeachteten Zeremonie durch Pater Ignatius (der inzwischen offiziell den Johannitern angehört) aufgehoben - d.h.: Solomon und Bernhard bearbeiteten die Zuschauer, während Franz zum richtigen Zeitpunkt die Schimäre aufhob, die er dem Holzhändler "angehängt" hatte.
- Franz konnte Martin überreden, in "Hörweite" von Pater Clewin (oder einem seiner Ghule) so etwas verlauten lassen: Er (Martin) sei verärgert über Apolonia und wolle ihr eins auswischen, weil sie ihm etwas anhängen wolle (vielleicht noch mit einer Andeutung in Richtung Einbruch bei Pater Clewin garniert).
- Bei einem Gespräch im Frühjahr 1191 fällt Catalina auf, dass Iris meist mit etwas tieferer Stimme zu sprechen scheint, vor allem, wenn sie von dem "schwarzen Mädchen" (das sie "Mari" nennt) spricht. Iris sagt (mit tieferer Stimme), dass Mari ihren Erzeuger Anaduk getötet habe. Als dann Catalina herausfinden will, wie lange das her ist bzw. wie alt Mari (oder auch Iris) ist, sagt Iris (mit einer wieder eher "normal" weiblich klingenden Stimme): Er verfolgt sie schon sehr lange (und das "sehr" klingt nicht nach nur ein paar Jahren oder Jahrzehnten). Als Catalina daraufhin die Aura von Iris untersucht, fallen ihr hypnotisch kreisende Farben auf - Anzeichen für eine psychische Störung.
- Tibor erhält im "Weidemond" (Mai) vom Blutvogt Ludowig den Auftrag, Apolonia einen Dämpfer zu verpassen. Und: Tibor soll ausdrücklich das Klüngel miteinbeziehen. Allem Anschein nach kam dieses Ansinnen von Pater Clewin. Es war kein konkretes Ziel benannt worden, aber es schien das beste, den "Gefallenen Würfel" zu verwüsten und (zumindest vorübergehend) unbrauchbar zu machen. Das Klüngel beschloss, mit Apolonia zu reden und ihr zu sagen, in wessen Auftrag die Aktion eigentlich stattfindet (um ihren Zorn auf Pater Clewin zu lenken). Im Gegenzug für ihre Zustimmung sicherten sie Apolonia zu, ihr bei der Wiederbeschaffung der eventuell beschlagnahmten "Spielgeräte" und Materialien zu helfen. Dank Catalinas Überredungskunst stimmte Apolonia trotz einer gewissen Skepsis zu.
- Also wurde der "Gefallene Würfel" offiziell von der Stadtwache aufgesucht und wegen unerlaubten Glücksspiels und "Verleitung zu unchristlichem Verhalten" geschlossen. Tibor führte sie zusammen mit einem Offizier der Stadtwache an; außerdem wurden sie von Solomon (meistens verdunkelt) und Bernhard (als kirchlicher Vertreter) begleitet. Das Mobiliar wurde teils beschlagnahmt, teils zerstört (irgendwie schien die Stadtwache mit besonderem Feuereifer bei der Sache), auch die Kampfarena wurde zerstört. Solomon machte die anderen vom Klüngel darauf aufmerksam, dass der Sichtspalt in der Wand der Kampfarena verschwunden war - anscheinend durch eine neu gemauerte Wand verborgen. Es ließ sich auch kein Zugang finden, der zu einem Raum dahinter geführt hätte. In einem Raum fand man nur eine Tür, die zu einer Art Abstell- oder Vorratskammer führte, sowie eine Falltür, die zu einem unterirdischen Gang führte (den man aber nicht verfolgte).
- Catalina und Franz fanden einiges über den Apotheker Volkmar heraus (Familienverhältnisse, ein paar Kontakte). Besonders bemerkenswert schien, dass Bogart erst kürzlich eine größere Menge "Rauschmittel" besorgt hat (Franz äußerte daraufhin die Vermutung, dass er wohl wieder ein Fest plane). Am wichtigsten aber war die Entdeckung, dass das markierte Fläschchen "Blutwurz" (dem für Vampire äußerst schädlichen Gift - war von Franz und Catalina ja durch eine harmlose Flüssigkeit ersetzt worden) von einem Mann namens Fabian abgeholt worden war. Dieser Fabian schien zum Ende des Winters nach Leipzig gekommen zu sein und hatte Quartier in einem Haus gefunden (nicht weit von der Peterskirche), dass anscheinend nun erweitert werden soll (u.a. durch ein zusätzliches Stockwerk). Franz (bzw. einem seiner Informanten) fiel auf, dass dieser Fabian unter seinem einfachen Mantel eine rote Robe trägt. Als er Bernhard (und dem Klüngel) davon erzählte, erinnerte sich Bernhard daran, wie ihm sein Erzeuger von den Sicarii erzählt hatte: einem Geheimorden der Kirche, der Ketzer im Verborgenen jagte und tötete; wegen ihres Gewandes werden sie manchmal auch die roten Mönche genannt. Meist richtete sich ihr Interesse nicht gegen Vampire - aber möglicherweise schien dieser hier mehr zu wissen und andere Pläne zu haben. Man beschloss, ihn in nächster Zeit genau zu beobachten.
- Franz traf sich mit Gallus, um mit ihm das Verhältnis ihrer "Informanten" zu klären. Man einigte sich auf eine Gebietsaufteilung und Informationsaustausch. Gallus schien nicht sonderlich erfreut, aber er wollte offenbar auch keinen langwierigen Streit mit einem Ravnos riskieren.
- Constanze: in Gesprächen mit Urla und auch ihrem Erzeuger wirkte sie - mehr oder weniger vorsichtig - darauf hin, dass die Stelle eines Geistlichen Beraters für die Domäne doch sinnvoll wäre und das mit Pater Clewin auch ein respektiertes und geeignetes Mitglied der kainitischen Gesellschaft dafür bereit stünde.
- Bernhard traf Wanda und sprach mit ihr über Piroschkas Sache; sie wollte es sich überlegen, schien aber nicht grundsätzlich dagegen. Außerdem trieb er den Bau des Elysiums voran, in engem Kontakt zu Urla und Georg. Dabei bemerkte er, dass Urlaim Frühjahr für etwas mehr als zwei Wochen die Stadt anscheinend verließ - und wie er erfuhr, kam das wohl jedes Jahr zu ungefähr derselben Zeit vor.
- Constanze begleitete Urla nach Taucha zu einem Fest des dortigen Prinzen, Dion Chrysostomos. Dabei spürte sie bei einigen Kainiten eine unterschwellige Unruhe. Als sie einen der am Rande stehenden ansprach (ein anscheinend relativ junger Toreador namens Valerius), der ihr besonders ängstlich vorkam (zumindest war er der einzige, bei dem sie die Angst in der Aura sehen konnte), faselte dieser nur irgendwas von Feen und Unglück. Mit ein wenig Nachdruck und freundlich-neugieriger Unterhaltung erfuhr Constanze nur soviel, dass der Prinz wohl ein neues Heim am Rand der Stadt gebaut habe, und zwar direkt neben einem alten Feenkreis (oder etwas in der Art - es schien auch eher ein Gerücht als eine bestätigte Tatsache zu sein). Und irgendjemand habe nun eine Weissagung erhalten (oder eine Drohung? - der Toreador drückte sich hier sehr unklar aus), dass dem Prinzen und den Kainiten der Domäne ein Unglück drohe. Der Prinz schien aber davon nicht beeindruckt. Auch Urla, von Constanze später darauf angesprochen [nehme ich jetzt mal an (SL)], schien dem ganzen keine große Bedeutung beizumessen. Insgesamt waren bei dem Fest etwa 10 einheimische Kainiten anwesend plus ein paar Gäste von außerhalb (Wurzen, Meißen). Besonders auffälllig war die Prinzregentin von Meißen: eine überirdisch schöne Toreador, die von 2 jungen männlichen Kainiten begleitet wurde; die beiden Begleiter schienen sie geradezu zu vergöttern und reagierten manchmal ziemlich eifersüchtig, wenn andere männliche Kainiten sich ihrer Herrin näherten (Constanze wurde von ihnen aber nicht weiter beachtet).
Sommer 1191
- Das Klüngel zieht über Fabian weitere Erkundigungen ein: Anscheinend rekrutiert er in Leipzig keine neuen Leute, sondern bereitet den Stützpunkt für max. 4 weitere Mitglieder seines Ordens vor. Da Fabian öfter im Krötentunnel zu Gast ist und diese als Informationsquelle nutzt, hofft Bernhard, über Linda (die dort als Schankmaid arbeitet) mehr über die Ziele und Absichten von Fabian herauszufinden.
- Bemerkenswerte Vorfälle im letzten Vierteljahr:
- Während eines abendlichen Spaziergangs wurde Pater Gregor durch ein umstürzendes Gerüst fast erschlagen; er überlebte schwer verletzt und ringt mit dem Tod (wie es heißt). Sollte er überleben, scheint es aber unwahrscheinlich, dass er je wieder laufen können wird (zerschmetterte Beine).
- Ein Kerzenzieher ist verstorben - und hinterlässt Frau und Kinder sowie ein feines ausbaufähiges Haus (wofür sich besonders Bernhard interessiert)
- Ein paar Knechte bzw. Bauern sind an Hitzschlag bei der Arbeit auf dem Feld gestorben (der Sommer war ungewöhnlich heiß)
- Kunhardt aus Talbach hält bei den Eltern vom verstorbenen Seiler Tomas um die Hand ihrer Tochter Magdalena an - Bernhard traf ihn dort vorm Haus. Bernhard möchte daher mehr über ihn herausfinden - auch, weil Iris sich ja anscheinend bei ihm einquartiert hat.
- Im Fall "Pater Clewin" ergaben sich ein paar neue Details:
- Bernhard erfuhr von Wanda, dass Lazarus tatsächlich das Kind von Niobas ist - und das Wanda Lazarus unterstützt, wie sie schon dessen Erzeuger unterstützt hat. Laut Wanda sei in Niobas alter Zuflucht kein Hinweis auf Pater Clewin zu finden. Und die Kappadozianer, die Niobas getötet hatten, wurden von ihr in Richtung Norden verfolgt und getötet, kurz bevor sie mit einem Boot auf der Elbe verschwinden konnten. Leider wurden damit auch Belastungszeugen für Pater Clewins Mitschuld vernichtet - aber Wanda sagte, sie hatte keine andere Wahl als sie zu töten.
- Der Geistliche, der damals vom "Monster" direkt am Stadtrand von Leipzig ermordet worden war, wurde laut Ekarius nicht durch Odgrim getötet: Odgrim sei zwar da gewesen und habe den Geistlichen auch angegriffen (nachdem dieser ihn kurz angesprochen hatte). Aber der Geistliche habe noch gelebt, als Odgrim davonlief - nachdem er dem Mann "nur" einen Hieb mit ausgefahrenen Krallen verpasst hatte. Als die vom Geistlichen getragene Fackel zu Boden fiel und verlöschte, sei es sehr dunkel geworden und man habe nur ein paar Hiebe und dann das Sterbensröcheln des Geistlichen gehört. Als Bernhard dann eine Schattenkugel erschuf und fragte, ob es solch eine Finsternis gewesen sei, verneinte Ekarius - es sei aber etwas ähnlich kaltes und unnatürliches in der Nähe zu spüren gewesen (Bernhards Vermutung: Schattenarme).
- Möglicherweise war es gar nicht Clewins Absicht, das Odgrim das Monster werden sollte: Piroschka (wie ein typischer Gangrel) jagt meist allein, verabscheut Schwäche und liebt die Jagd und den Wettstreit - es konnte nicht erwartet werden, dass sie sich auf die Art um Odgrim kümmert, wie sie es getan hat. Vielleicht sollte vielmehr Piroschka (durch malkavianische Verstärkung) zum außer Kontrolle geratenen Monster gemacht werden.
- Laut Martin arbeiten Pater Clewin und Ludowig von Anfang an zusammen - und möglicherweise wird Pater Clewin auch von Ludowig manipuliert (bzw. sie manipulieren sich gegenseitig?).
- Eines Abends sahen Solomon und Bernhard, wie Solomons Ghul Mirco zusammen mit einem fremdländisch aussehenden Mann den Hof betrat. Mirco stellte den Fremden als Arvind Khan vor - und Solomon erkannte ihn sofort wieder aus der Vision, die er bei der Betrachtung des okkulten Buches gehabt hatte. Mirco erzählte, dass Arvind ihm zu Hilfe gekommen sei, als er kurz vor Leipzig (nach Einbruch der Dunkelheit) von Räubern überfallen worden war. Die Räuber sagten auch so etwas wie "Wir sind die Raben" oder "schönen Gruß von den Raben" (so genau konnte sich Mirco nicht dran erinnern), un sie waren nicht älter als 15 oder 16 Jahre. Auf jeden Fall habe Arvind nur einen der Angreifer niedergestreckt, dann seien die anderen geflohen. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde kam Arvind Khan dann auf den eigentlichen Grund für seinen Besuch zu sprechen: Er sei auf der Suche nach einem wertvollen Buch, und die Spur habe ihn hierher zu diesem Haus geführt. Arvind berichtete, dass er den Auftrag hatte, das Buch und weitere Schriften von Konstantinopel nach Leipzig zu bringen (zu einer gewissen Sarafina), damit sie hier sicher verwahrt würden. Leider habe sein Begleiter (ein Bruhjah, er selbst stellte sich als Gangrel vor) die Unvorsichtigkeit begangen, sich mit in der Nähe befindlichen Wolflingen anzulegen; diese haben dann den Transport kurz vor Leipzig überfallen und seinen Begleiter getötet bzw. verschleppt - er selbst habe sich schwer verletzt retten können und lange in Starre verbracht, um sich zu heilen. Da dies sein erster Auftrag war, habe er auch bisher keinen Kontakt zu Sarafina aufgenommen. Auf Nachfrage Solomons sagte Arvind, dass er das Buch im Auftrag des Barons Thomas Feroux (einem kainitischen Adligen aus Konstantinopel) transportiert habe - es sei nicht aus der Bibliothek gestohlen worden, sondern mit Absicht hierher gebracht worden. Man beschloss, nun zu Sarafina zu gehen und dort das Buch zu übergeben. Als sie den Johanniter-Hof in Richtung Stadt verließen, begegnete ihnen Catalina, die sich ihnen spontan anschloss (nachdem sie beim Anblick von Arvind Khan - bzw. etwas an dessen Person - kurz innehielt).
- Bernhard und Catalina fiel bei Arvind ein schlichtes, aber hochwertig scheinendes Schwert auf, dass dieser an der Seite trug. Danach befragt, meinte Arvind nur, dass es ein Geschenk vom Patriarchen Michael (hier stockte Catalina kurz das Blut vor freudiger Erregung), dem kainitischen Herrscher von Konstantinopel sei. Er sollte es auf seiner Reise tragen - obwohl er normalerweise selten mít einer Waffe kämpfe. Bei Sarafina angekommen, verabschiedete sich Bernhard (da er keine Zugang zu Bibliothek habe); Catalina und Solomon stellten Arvind Khan bei Sarafina vor und übergaben dann das eingeschlagene und wohlbehaltene Buch in ihre Hände (Solomon war nun froh, dass er kurz zuvor noch Lars hatte einen Blick in das Buch werfen lassen, damit dieser sich so viel wie möglich einprägen konnte). Als Dank, dass sie das Buch sicher verwahrt hatten und es keine Beschädigung aufwies, übergab ihnen Arvind Khan das Schwert (Solomon griff zuerst zu und bedankte sich, aber auch Catalina schien sehr daran interessiert). Bei genauerer Betrachtung erwies sich das Schwert als ordentlich gefertigt, sehr scharf und vermutlich sehr alt (laut Bernhards fachkundiger Einschätzung). Als Solomon das Schwert das Schwert mittels Auspex genauer untersuchte, fand er nur Hinweise, die Arvind Khans Angaben bestätigten. Allerdings erwies sich der erste Blick noch nicht als tiefgreifend.
- Arvind Khan erzählte dann noch einiges über Konstantinopel und die Situation dort - wobei Solomon und besonders Catalina aufmerksam und neugierig lauschten und auch immer wieder nachfragten, wenn sie etwas genauer wiessen wollten. Konstantinopel erschien ihnen als ein gigantisches Gebilde und Geflecht im Vergleich zu Leipzig: mehre kainitische Familien, so viele verschiedene Fraktionen, so viele Kainiten - die kleinste "Familie" hatte anscheinend dort soviele Mitglieder wie hier in ganz Leipzig Kainiten anwesend waren. Er lud sie auch ein, ihn doch mal zu besuchen, sollten es sie jemals in die Gegend von Konstantinopel verschlagen.
Herbst 1191
- Tibors Haus wurde am Tag von ein paar Schlägern verwüstet, die dabei aber den "Fehler" begingen, auch in Tibors Schlafgemach einzudringen. Zwei bezahlten das mit dem Leben, der dritte überlebte schwerverletzt und konnte noch befragt werden. So erfuhren sie, dass sie von Jonas, dem neuen Wirt der Eselsschänke, geschickt worden waren. Von ihm hatten sie auch Münzen erhalten, die im Gefallenen Würfel verwendet wurden - diese Münzen sollten sie nach getaner Arbeit in Tibors Haus zurücklassen. Anscheinend waren es Tagelöhner, die für diesen Auftrag angeheuert wurden. Der Überlebende wurde von Solomon und Bernhard ins Kloster mitgenommen, um dort "Buße für seine Sünden" zu tun.
- Catalina und Solomon sahen, wie Pater Clewin mit Sarafina sprach. Von Sarafina erfuhren sie, dass es dabei um Paters Clewins Ambitionen auf den Posten eines Geistlichen Beraters gegangen sei; Pater Clewin habe ihr zugesichert, dass sie ihren Wissenszirkel ohne Beeinträchtigung weiterführen könne, er habe kein Interesse daran, ihre Bemühungen um Wissensbewahrung zu stören. Damit zerschlug sich leider (vorerst) ein Plan des Klüngels, Sarafina für ihre Sache gegen Pater Clewin zu gewinnen.
- Es wurden erneut Warentransporte auf den Wegen südlich und östlich von leipzig überfallen. Man berichtete, dass die Räuber wohl die Raben gewesen seien, zumindest sei dieser Name immer gefallen. Einige Zeit später wurden im Wald bei Leipzig 4 Leichen gefunden: Sie waren an den Bäumen aufgehängt worden und ihre Arme und ihr Körper mit Rabenfedern gespickt.
- Catalina besuchte Salvina, die Heilerin. Sie half gerade Geronimus, dem Quacksalber. Catalina stellte bei ihr eine kainitische Aura fest, und lud sie zu sich in das "Frauenhaus" ein. Man unterhielt sich noch ein bißchen, Salvina versprach dann, bei Gelegenheit mal vorbeizuschauen.
- Constanze äußerte eines Abends beim Klüngeltreffen Bedenken wegen des Intrigenplans gegen Pater Clewin. Anscheinend hatte sie mit ihrem Erzeuger "andeutungsweise" darüber gesprochen. Es schien den anderen daher das Beste, weitere Einzelheiten nur noch in Constanzes Abwesenheit zu besprechen. Bernhard brachte sie auf die Idee, jetzt im Winter die Toreador-Herrscherin von Meißen zu besuchen.
Winter 1191/92
- Als sich Solomon gemeinsam mit Catalina und Bernhard noch einmal die Schriften von Pater Clewin ansah und beide nebeneinander legte, bemerkten sie ein Muster in den Worten und Buchstaben. Sie entdeckten, das dort eine Art Ritual beschrieben ist, mit dem eine "Tür" oder ein versteckter "Raum" geöffnet werden soll. Es schien dann eine Art "Wächter" zu geben - allerdings fehlte ein Hinweis, wie der "Wächter" zu überwinden oder zu kontrollieren wäre. Daher verzichteten sie lieber darauf, das Ritual auszuprobieren. Bernhard kamen Elemente der Ritual-Beschreibung bekannt vor (Ahriman), dem Klüngel sagte er aber nur, dass es wohl irgend so ein kainitischer Mystizismus sei.
- Es wurden ein paar Informationen über den Knecht (Dubravko) des Kunhardt von Talbach gesammelt sowie über die Familie des kürzlich verstorbenen Kerzenziehers Waldmar.
- Solomon besuchte den schwerverletzten Pater Gregor in der Maske eines der Geistlichen aus der Nikolaikirche, um mehr über die Hintergründe zu erfahren. Pater Gregor sprach u.a. davon, dass ihn der "Herr" gerettet habe - wobei es Solomon schien, als ob er hier eher von seinem Ghul-Herrn (Clewin) sprach als von Gott dem Herrn. Es ergaben sich aber keine eindeutigen Hinweise, dass dieses Unglück ein Angriff auf Pater Gregor war und kein Unfall. Unklar blieb auch, warum Pater Clewin seinen Ghul gerettet hat und ihn nicht einfach sofort durch einen neuen ersetzt hat.
- Catalina besuchte erneut Iris, um mit ihr über ein paar allgemeine Dinge zu reden. Im Laufe des Gesprächs schien Iris offener Catalina gegenüber zu werden. Dann brachte Iris das Gespräch darauf, wie sie, Catalina, denn zur Kirche stünde. Als Catalina deutlich machte, dass sie treu zum christlichen Glauben steht, auch wenn sie ein paar Schwierigkeiten mit gewissen Institutionen und deren engen Regeln hat (Kloster), schien Iris sich wieder zu verschließen und brach dann das Gespräch bald ab (mit dem Hinweis auf dringende Angelegenheiten).
- Constanze brach in Richtung Meißen - in Begleitung ihres Mannes, mit einem seiner Handelstransporte. Sie sagte, dass sie zu Clewins Ernennung wieder zurück sein wolle.
- Franz beschäftigte sich ausgiebig mit der Stadtwache - und nahm Kontakt u.a. zum Nachtwächter Christoph dem Kurzen auf (der einem netten Plausch zwischendurch nicht abgeneigt schien). Christoph plauderte gern und viel, vor allem über die anderen Wächter und deren "Eigenheiten".
Markus von Zinnwald fällt beim Prinzen in Ungnade
- Eines Abends kam Tibor zum Klüngeltreffpunkt und berichtete vom Auftrag des Prinzen, sich um die Raben und deren Anführer zu kümmern. Kurz zuvor war südlich von Leipzig wohl wieder der Transport eines Silberhändlers überfallen worden. Tibors Worten zufolge schien der Prinz besonderes Interesse am Wohlergehen der Händler zu haben; und dem Prinzen war auch klar, dass Markus von Zinnwald der Anführer der Raben ist. Das Klüngel trug also alle Informationen zusammen, die sie über die Burg in Stoderizc gesammelt hatten (bzw. hatten sammeln lassen), auf der Markus hächstwahrscheinlich seine Zuflucht hat. Um Markus möglichst allein überraschen zu können, wurde eine Ablenkung für die Raben inszeniert (Auftrag über die Marktadvocaten an die Raben, einen Adligen zu entführen, der in der kommenden Nacht aus Richtung Norden kommen soll, um weiter nach Böhmen zu reisen). Das gelang auch, Markus begleitete die Raben sogar, sodass Tibor, Bernhard, Solomon und Catalina unbemerkt in die Burg und die Schlafräume von Markus eindringen und ihm auflauern konnten. (Franz wurde derweil beauftragt, die Raben zu verfolgen, um deren Unterschlupf herauszufinden.) Als Markus in Begleitung von Isbrand, seinem (wahrscheinlich) Ghul und (stellvertrenden) Anführer der Raben, zurückkehrte, konnte er nach einem kurzen heftigen Kampf überwältigt werden. Tibor hatte zuvor den anderen gesagt, dass er unbedingt allein gegen Markus kämpfen wolle - wurde dann aber von Markus niedergestreckt. Bernhard und Catalina gelang es aber dann, Markus kampfunfähig zu machen - wobei Bernhard zum bewährten Mittel seiner Dunkelheit griff, während Catalina den Schwertarm von Markus verdorren ließ. Tibor wollte dann erstmal auf der Burg bleiben, um die Übernahme zu regeln; die anderen kehrten in der folgenden Nacht nach Leipzig zurück.
- Im Verließ der Burg wurden drei Gefangene entdeckt (zwei Frauen, ein Junge), die Zeichen von Folterungen trugen und auch seelisch schwer gezeichnet schienen. Bernhard konnte beim Jungen die Erinnerungen an das Grauen auslöschen, bei den Frauen verbarg er zumindest die Hinweise auf kainitische Handlungen (Markus hatte anscheinend immer wieder von allen dreien getrunken). Den Jungen nahmen sie mit ins Kloster, die Frauen wurden in Catalinas Obhut gegeben.
Die Raben
- Nachdem Markus von Zinnwald und sein Ghul Isbrand, der die Raben angeführt hatte, besiegt waren, kümmerte sich das Klüngel um die Raben. Franz hatte die Truppe zu einem abseits gelegenen Gehöft verfolgt, wo er im Schuppen auf einem Transportwagen Spuren von Silber fand - möglicherweise von dem Silber-Transport, dessen Verlust zu der "Strafexpedition" gegen Markus und seine Bande geführt hatte. Den verbliebenen "Bandenmitgliedern" wurde nun eine Falle gestellt: Man schickte Ihnen eine Nachricht (mit Wurfdolch ans Gehöft genagelt): Wenn sie Isbrand lebend wiedersehen wollen, sollen sie das gestohlene Silber zur alten slawischen Burg bringen. Gezeichnet: Die Raben.
- Auf der alten slawischen Burg wartete das Klüngel, ob die Raben anbeißen würden - und wie geschickt sie sich anstellen würden. Bernhard, Tibor und Franz warteten oben beim Lagerfeuer, Catalina beobachte verdunkelt den Innenhof, während Solomon unten im versteckten Raum festgebunden wurde (in der Maske von Isbrand). Franz hatte noch ein paar gut versteckte Fallen aufgebaut. Diese wurden offenbar von mindestens 3 der 5 Raben geschickt umgangen (oder deaktiviert, falls möglich). Die (momentane) Anführerin, Cori, erwies sich außerdem als geschickte Messerwerferin, während zwei weitere (Clevinus und Helmbold) recht zielsicher mit ihrer Armbrust waren. Das Klüngel zog sich schnell in den versteckten Raum zurück (zu Solomon-Isbrand). Kurze Zeit später kam Cori (weibliches Wesen unbestimmbaren Alters, kurze Haare, männlich gekleidet) in Begleitung von Clevinus (gedrungene Gestalt), Sebolt (lang, dürr, mit Tonsur) und Helmbold (hellbraune Haare, zu einem kurzen Zopf gebunden, tiefe Narbe auf der Stirn) hinterher, und es entspann sich ein kurzes "Rededuell" zwischen Bernhard und Cori. Als Cori das Zeichen zum Angriff gab, kam Bogard (blonde kurze Haare, mit Gänsefeder hinter dem Ohr) mit Fackeln zu ihr gerannt (er hatte außerhalb des Raumes anscheinend auf ihr Zeichen gewartet) - und wurde von Catalina und Bernhard gestoppt (Erstarrt und Dolch in der rechten Schulter - er bot ein tragisches Bild). Cori und ihre Begleiter begriffen recht schnell, das sie keine Chance hatten, und das es anscheinend stimmte, was Bernhard zu ihnen gesagt hatte: Ihr Herr Markus und ihr Anführer Isbrand waren tot bzw. würden ihnen nicht zu Hilfe kommen. Sie gingen auf Bernhards Angebot ein: sie bringen das gestohlene Silber, dann dürfen sie in Diensten der Kirche (im Kloster bzw. in Catalinas Haus frommer Frauen) weiterleben. Nur einer hatte sich verdrückt: Sebolt (vielleicht hatte ihn eine Vision Solomons verschreckt, oder nur die Aussicht, erneut ins Kloster zu müssen).
- Was mit dem Gehöft der Raben geschehen soll, wurde noch nicht endgültig entschieden - vorerst wurde es dem Ghul von Catalina als Wohnstatt gegeben (sie hatte ja jetzt Cori als Bewacherin des Frauenhauses). Das gefundene Silber aus dem überfallenen Transport wurde dem Prinzen durch Tibor zurückgegeben
Pater Clewins Fest
- Im Frühjahr 1192 war es dann soweit: Das Elysium in der Nikolaikirche soll eingeweiht werden, und Pater Clewin zum Geistigen Berater der Domäneernannt werden. In den Nächten davor erfuhr das Klüngel, dass Pater Gregor (der [wahrscheinliche] Ghul von Pater Clewin) nun doch gestorben war; außerdem schien der oberste Priester der Taufkirche "verreist" zu sein (es hieß, er sei nach Merseburg beordert worden). Catalina gab an das Klüngel noch den Rat von Lazarus weiter: Haltet euch vom Feuer fern. Gespannt und erwartungsvoll begab sich das Klüngel zum Einweihungsfest:
- Als sich an dem angesetzten Abend alle Kainiten der Domäne (außer Markus natürlich) in der neugebauten Krypta eingefunden hatten, eröffnete Urla von Krakau den Abend. Nach ein paar allgemeinen einleitenden Worten verkündete sie die Ernennung von Pater Clewin zum Geistigen Berater der Domäne. Als dieser nach vorn schritt, um vom Prinzen das Amt zu empfangen, erhob Wanda ihre Stimme, um zu protestieren. Nachdem sie Piroschkas Manipulation durch Pater Clewin und den Fall Odgrim dargelegt hatte, wollte der Prinz (sichtlich irritiert und etwas ungehalten ob der Störung des Ablaufs) Clewin Gelegenheit geben, sich dazu zu äußern. Doch nun brachte Lazarus seine schwere Anschuldigung vor: Pater Clewin habe bei der Ermordung des Erzeugers von Lazarus, Niobas, geholfen. Die eigentlichen Mörder seien von Wanda bereits zur Rechenschaft gezogen worden, aber Pater Clewins Schuld sei noch ungesühnt. Angesichts dieser Anschuldigung regte sich Unmut und auch Verachtung für solche Tat unter den anwesenden Kainiten - ein paar der älteren schienen sich noch an Niobas erinnern zu können (zumindest an den Namen).
- Nun sprach Pater Clewin: Er behauptete, dass die Anschuldigung von Lazarus völlig haltos und nicht zutreffend seien; und auch die andere Sache (Piroschka) sei nur ein Hirngespinst einer Gruppe junger Kainiten - hier verwies er auf das Klüngel der Neugeborenen. Außerdem sei dieses Klüngel auch verantwortlich für den Tod eines seiner Ghule. Dies versuchte er u.a. mit der Aussage zweier Zeugen zu untermauern: Aenlin und Alheyt. Die beiden bestätigten auf Nachfrage Pater Clewins Aussage, dass das Klüngel etwas mit dem "Unfall" Pater Georgs zu tun habe, der zu dessen schwerer Verletzung mit späterem Tod geführt habe.
- Der Prinz bat daraufhin das Klüngel nach vorn, um sich den Anschuldigungen zu stellen. Bernhard und Solomon kamen dem nach und sprachen für das Klüngel (Franz versteckte sich hinter einer der Säulen, Catalina trat nur einen Schritt näher zu Sarafina, und Tibor blieb an der Eingangstür stehen, wo er gewissermaßen Posten bezogen hatte). Sie verwiesen u.a. auf die Gefährdung der Stille des Blutes, die durch Pater Clewins Manipulationen hervorgerufen wurde. Als sich nun Unruhe unter den Kainiten breit machte, rief der Prinz die Anwesenden zur Ruhe und sprach sich dann kurz mit seinen Beratern ab. Dann verkündete er: Da bei den Anschuldigungen gegen Pater Clewin Wort gegen Wort steht, soll ein Gottesurteil entscheiden: Pater Clewin soll für eine bestimmte Zeit auf glühenden Kohlen in einem Feuerbecken stehen. Wenn er es überlebt, gilt er als unschuldig. Die Mitglieder des Neugeborenen-Klüngels hingegen sollen gebrandmarkt werden für eine Woche, für ihre Verletzung der Domänen von Bogart und Pater Clewin und um sie an den Respekt gegenüber älteren Kainiten zu erinnern. Tibor wurde damit beauftragt, alles nötige sofort herbeizuschaffen und vorzubereiten.
- Als alles bereit war, wurde zuerst das Gottesurteil an Pater Clewin vollzogen. Nachdem dieser in das glimmende Glutbecken gestiegen war, bemerkte einige vom Klüngel, wie Lazarus etwas murmelte und ein paar Handbewegungen machte. Dann schlugen plötzlich Flammen aus der Glut und hüllten Pater Clewin ein - aber es schienen nicht nur Flammen zu sein, sondern eher ein flammendes Wesen, dass sich aus der Glut erhob. Auch die Glutbecken in den Ecken des Raumes wurden plötzlich entfacht. Als das Flammenwesen mit feurigen Armen um sich schlug (oder war es der brennende Pater Clewin?), erfasste die Kainiten Panik und einige rannten davon. Dabei bemerkten sie gar nicht, dass die große Tür zum Raum bereits offen stand, und eine weitere Person im Begriff war, den Raum zu betreten.
- Pater Clewin versuchte sein Heil nun in der Flucht, wobei er von Bernhard und Wanda verfolgt und angegriffen wurde. Aber er schien seine Widerstandskraft enorm gesteigert zu haben, und dann verwandelte er sich in ein Schattenwesen, dass unverletzlich schien. Pater Clewin ließ Dunkelheit sich ausbreiten; Bernhard sah, wie Schattenarme Bruder Lazarus angriffen und anscheinend schwer verletzten. Dann gelang es Pater Clewin zu entkommen - dabei drehte er sich noch einmal zu Bernhard um und raunte: Wir sehen uns wieder.
- Als die Dunkelheit verschwand, befahl Lazarus anscheinend dem Feuerwesen, Pater Clewin zu verfolgen, was es auch tat (aber nicht so schnell, dass es Pater Clewin eingeholt hätte). Die Kainiten, die nicht geflohen waren (der Prinz, Urla, Ludowig, Sarafina, Bogart, Aenlin, Emilia del Gardo, Radowig, Renata, Marte der Fischer, Apolonia und Iris - das waren zumindest die, die das Klüngel noch sehen konnte), blieben verwirrt und beunruhigt zurück - und sahen nun die Gestalt in der Tür, die den Raum betrat: Es war ein junges Mädchen mit völlig schwarzer, wie verbrannt wirkender Haut, die aber völlig glatt schien. Sie strahlte eine ehrfurchtgebietende Majestät aus, die alle mehr oder weniger erstarren ließ, als sie mitten durch den Raum nach vorne schritt (nur Slatko fing nach kurzer Zeit plötzlich an, sich in Richtung dieser Person immer wieder auf den Fußboden zu werfen - es sah grotesk aus). Als Iris die Gestalt bemerkte, erstarrte sie und blickte sie wütend an - dann schrie sie ihr irgendetwas entgegen, in einer uralten Sprache (von der Catalina seltsamerweise etwas zu verstehen schien: es war Wut über den Mord an Iris(?) Erzeuger Anaduk durch Mari, wie Iris die schwarze Person nannte). Mari reagierte zuerst verwundert, dann ruhig und beinahe beiläufig auf diese "Beschimpfung" durch Iris (sie schien sich nicht an Iris zu erinnern, aber der Name Anaduk schien ihr etwas zu sagen). Dann steuerte sie zielsicher auf Catalina zu, die das Schwert trug, das Arvind aus Konstantinopel mitgebracht hatte - und nahm das Schwert an sich. Und schlug sofort, kaum dass sie es in der Hand hatte, nach Iris - und ein heftiger Kampf begann. In deren Verlauf schleuderte Mari plötzlich einen schwarzen Feuerball in Richtung Iris, dem diese knapp auseichen konnte (und der ein Loch in die hintere Wand der Krypta brannte).
- Inzwischen war der Feuergeist (durch Franz "angelockt") wieder in den Raum zurückgekehrt - gerade in dem Moment, als Iris von Mari in Richtung Tür geschleudert wurde. (Franz und Solomon hatten draußen bemerkt, dass der Feuergeist offenbar die Kontrolle abgeschüttelt hatte und frei war - Solomon hatte sich daraufhin in eine Ecke verdrückt und verdunkelt). Der Feuergeist stürzte sich auf Iris, die schreiend aus der Tür floh - verfolgt vom Feuergeist, Mari, und in gewissem Abstand auch Bernhard und Tibor. Als diese "Gruppe" im Begriff war, die Kirche zu verlassen, rief Bernhard eine Finsternis herbei, die vor allem den Feuergeist vor Menschenaugen verbergen sollte. Nachdem der Geist Iris noch einmal angegriffen hatte, verschwand er in einer Stichflamme gen Himmel.
- Der Kampf zwischen Iris und Mari - wobei Mari eher mit Iris zu spielen schien und sie immer vor sich her trieb - verlagerte sich am Ende in die Peterskirche. Hier begannen Iris und Mari, sich mit seltsamen Kräften anzugreifen: Iris schleuderte eine Kugel aus giftig-bläulich leuchtender zuckende Masse in Richtung Mari, die mit einem schwarzen Feuerball dagegenhielt. Als sich die beiden "Elemente" trafen, verteilte sich ein Teil der bläulichen und schwarzen Masse, und wo sie hinfiel, zerbröselte Stein und metallene Lichtständer schmolzen. Am Ende war es Bernhard, der eine Entscheidung erzwang, indem er Iris mit Schattenarmen festhielt, während ein schwarzer Feuerball von Mari auf sie zuflog. Iris schrie auf, schien aber noch nicht gänzlich besiegt. Mari nahm ihr Schwert und schlug Iris wortwörtlich entzwei.
- Inzwischen waren auch Lazarus, Wanda, der Blutvogt, Tibor und Slatko sowie Catalina und Franz in der Peterskirche angekommen. Lazarus beschwor erneut einen Feuergeist (oder war der andere nur zurückgekehrt?), wurde dann (aus nicht genau zu erkennenden Gründen) von Slatko angegriffen - der daraufhin vom Feuergeist angegriffen und am Ende verbrannt wurde. Vorher rannte Slatko aber noch schreiend durch die Kirche und verbreitete das Feuer in der gesamten Kirche, die bald in Flammen stand. Zuvor gelang es noch Bernhard, Solomon beiseite zu ziehen, der sich zuvor noch während des Kampfes zwischen iris und Mari rasend auf Iris gestürzt hatte und von ihr beiseite geschleudert worden war. Und Catalina nutzte die Gelegenheit, um die obere Hälfte von Iris Körper zu nehmen - eigentlich, um Iris Herz auszutrinken, aber es fand sich kein Herz in Iris' Körper. Daher schleppte sie die Überreste von Iris (verdunkelt) in ihre Zuflucht.
- Am Ende brannte die Peterskirche bis auf die Grundmauern nieder - ein Übergreifen der Flammen auf die Nachbargebäude (u.a. das Waisenhaus) konnte von herbeigeeilten Menschen (und mit Unterstützung u.a. durch Tibor) verhindert werden.
- Als sich dann irgendwann im letzten Drittel der Nacht die meisten Kainiten wieder in der Krypta der Nikolaikirche einfanden (einige hatten sie wohl gar nicht erst verlassen), ließ sich der Prinz berichten, was geschehen war. Bernhard sagte, dass einer der beiden Bhaali (an dieser Stelle warf er einen kurzen Seitenblick zu Apolonia) vernichtet worden sei. Als sich alle wieder ein wenig beruhigt hatten, trat der Prinz vor, gebot Schweigen, und verkündete:
- Pater Clewin habe das Gottesurteil nicht bestanden und sei daher schuldig. Auf ihn wird die Blutjagd ausgerufen, er hat jedes Existenzrecht in der Domäne Leipzig verwirkt. Jedem Kainiten, der ihm hier Unterschlupf gewährt, soll das gleiche Urteil treffen. Als Belohnung für denjenigen, der Pater Clewin zur Strecke bringt, versprach der Prinz die Domäne von Pater Clewin (bzw. eine entsprechende andere Domäne, falls kein Interesse an Kirchen als Domäne besteht).
- Die Brandmarkung des Neugeborenen-Klüngels wird angesichts des heute nacht gezeigten Einsatzes bei der Verteidigung der Domäne gegen Bhaali aufgeschoben (aber nicht aufgehoben!).
- Bruder Lazarus (der gar nicht erst zurückgekehrt war) habe ebenfalls sein Aufenthaltsrecht in der Domäne Leipzig verwirkt und gelte für alle Zeit als Verbannter. Sollte ihn jemand töten, so wird sein Tod nicht geahndet werden. Es wird aber keine offizielle Blutjagd gegen ihn ausgerufen.
- Die Angelegenheit mit der bzw. den Bhaali wird noch weiter untersucht. Jeder, der sich der Unterstützung von Bhaali schuldig gemacht habe oder schuldig mache, wisse, dass ihm die Verachtung aller Kainiten gewiss und sein Unleben verwirkt sei.
- Am Ende wurde dann noch das Elysium offiziell eingeweiht und die Regeln für diesen Raum festgelegt: Keine Kämpfe, kein aktiver Einsatz von Disziplinen, keine Waffen. Das Elysium gilt als neutraler Boden. Nur der Prinz darf Ausnahmen gewähren. Angesichts der Ereignisse dieser Nacht schienen diese Regeln allen nur zu verständlich.